Flachdach Steildach

Flachdächer gehören zu den Dacharten, welche zahlreiche Vorteile besitzen. Ein Vorteil der Flachdächer besteht zunächst darin, dass der Dachaufbau recht unkompliziert umgesetzt werden kann, da er aus verschiedenen Schichten besteht. Diese unterschieden sich in ihrer Komplexizität von andern Dachkonstruktionen dadurch, dass sie nur eine enorm geringe Neigung besitzen. Diese sollte nach bautechnischen Vorschriften für ein Flachdach mindestens 3 Grad betragen. Dies ist die Voraussetzung dafür, dass sich kein Schmutz auf dem Flachdach ansammeln kann und das Wasser zügig abläuft.
Ein Flachdach ist gekennzeichnet durch die exakte und sinnvolle Umsetzung aller erhaltungsrelevanten Arbeitsschritte. Dazu gehören neben der Isolation des Flachdaches gegen eindringendes Wasser die Abdichtung aller Schichten innerhalb der Konstruktion und die Ausführung verschiedener Dachvarianten in Bezug auf die Belüftung und die Anforderungen an das Flachdach.
Flachdächer können in unterschiedlichen Varianten gefertigt werden. Sowohl die belüftete als auch die unbelüftete Bauform des Flachdaches sind durchaus üblich und zweckmäßig. Ein unbelüftetes Flachdach wird als Warmdach bezeichnet, das belüftete Flachdach als Kaltdach.
Flachdächer, welche als unbelüftete Dächer konzipiert sind, basieren auf einer Basiskonstruktion, welche aus Stahlbeton, behandelten Holzmaterialien oder sogenannten Stahltrapezprofilen besteht. Alle diese Elemente werden von der Dachhaut und der Isolierung für den Wärmeschutz für das Flachdach überdeckt. Die drei Grundschichten eines unbelüfteten Flachdaches sind somit die tragende Konstruktion, die wärmedämmende Komponente und die abschließende Dachhaut.
Der benötigte Neigungswinkel für das Ablaufen des Wassers vom Flachdach wird über eine Schichtung aus Beton, welcher wegen seiner Funktion als Gefällebeton bezeichnet wird, umgesetzt. In vielen Fällen wird für die Neigung von Flachdächern der Gefällestrich genutzt. Nachteilig gestaltet sich hierbei, dass sowohl der Estrich als auch Beton ein hohes Eigengewicht erzeugen, was durch den Einsatz von Normal- oder Leichtbeton gemindert werden kann. Moderne Bausegmente für Flachdächer sind die als Gefälledämmplatten bezeichneten Baustoffe.
Um einen geregelten Feuchtigkeitsaustausch im Flachdach zu gewährleisten, werden in der modernen Baubranche Trennschichten eingebaut, welche vermeiden, dass Feuchtigkeit in den Innenraum unter dem Flachdach eindringen kann. Diese werden als Dampfsperre oder Dampfisolierung bezeichnet und bestehen vorrangig aus Kunststofffolie oder Medien, welche wasserundurchlässige Einlagen enthalten.
Ein Flachdach kann mit Kies bedeckt werden und in der innovativen Außenarchitektur und Begrünung auch mit Pflanzen oder Gras bestückt werden. Es eignet somit hervorragend als Dachbegrünung.
Als Steildach werden verschiedenartige Dachtypen bezeichnet. Die Bezeichnung Steildach wird als Überbegriff für Dächer genutzt, welche schräg gestellte Komponenten besitzen. Grundlegend werden zwei Arten von Steildächern errichtet. Dies ist das sogenannte Sparrendach oder das Pfettendach.
Auf Grund der speziellen baulichen Voraussetzungen und der Vorgaben der Bauherren werden beide Dachformen als Steildach vielfach kombiniert, sodass Mischtypen entstehen.
Sowohl das Sparren- als auch das Pfettendach hat Vor- und Nachteile. Bei der Umsetzung eines Sparrendaches als Steildach ist es möglich, einen Raum zu schaffen, welcher ohne Stützsegmente auskommt. Im Gegensatz dazu benötigen Steildächer in der Form des Pfettendaches diverse Stützelemente, welche sich bis in den Innenraum erstrecken und häufig als störend empfunden werden.
Wenn Steildächer auf massiver Basis gebaut werden, so sind sie in ihrer spezifischen Ausstattung und Gestalt nur an Großbauten zu finden. In der Bauindustrie werden massive Steildächer meist bei Fertigteilbauten eingesetzt, welche aus vorgefertigten Fertigteilen aus Beton bestehen. Typisch sind Steildächer zudem für Häuser, welche auf der Grundlage der Systembauweise gebaut werden.
Zu den Steildächern gehören beispielsweise Pult-, Sattel- oder Giebel- und Walmdächer. Ein Satteldach ist der kennzeichnende Dachtyp beim Steildach. Dabei werden beide Dachflächen zueinander gelehnt, sodass sie wie ein Zelt erschienen. Die höchste Position eines Steildaches wird als Dachfirst bezeichnet.
Wegen der einfachen Bauweise zeichnet sich ein Steildach durch einen geringen Arbeits- und Materialaufwand aus.
Die Konstruktion des Steildaches und die angewendete Technik sind abhängig von der jeweils gewünschten Neigung beider Dachflächen zueinander. Niedrige oder durch eine geringe Neigung von mindestens 30 Grad gekennzeichnete Steildächer werden als flache Satteldächer bezeichnet. Wenn ein Steildach eine Neigung beider Flächen von 45 Grad aufweist, dann ist dies ein Winkeldach. Die höchste Dachneigung, welche in der Baubranche im Zusammenhang mit einem Steildach umgesetzt wird, beträgt 62 Grad. Die Bezeichnung Steildach erhält ein Dach bereits dann, wenn die Neigung mindestens 7 Grad beträgt.
Bei der Erstellung eines Steildaches werden sowohl einschalige als auch zweischalige und sogenannte Umkehrdächer unterschieden. Die einschaligen Steildächer sind im Handwerksbereich als Warm- oder unbelüftete Steildächer bekannt. Im Gegensatz dazu bestehen die Kaltdächer, belüftetete Steildächer, aus einer zweischaligen Konstruktion. Als Baumaterialien werden Stahl- und Stahlbetonelemente, Kunststoffmaterialien und Verbundstoffe eingesetzt.